1:87-Diorama – Das „Making of“

Die Idee

Aus alter Liebe zur Modelleisenbahn und in Ermangelung von Platz und Geld für eine großflächige Anlage beschloss ich, mir ein kleines, aber schön gestaltetes und ausgeschmücktes Diorama im H0-Maßstab 1:87 anzulegen. Um dieses „Schaustück“ gut sichtbar, aber vor Staub und Beschädigung geschützt zu platzieren, bot sich geradezu die Installation auf einer Etage des IKEA Kallax-Hochschrankes in meinem Flur hinter Glastüren an.

H0-Diorama in einem IKEA Kallax-Schrank hinter Glastüren
Gut zu sehen, gut geschützt vor Staub und Beschädigung: H0-Diorama im Schrank hinter Glastüren

Die Fläche

Durch den für die Unterbringung ausgewählten Schrank waren die Abmessungen klar vorgegeben. Bei den knappen Maßen konnte natürlich kein tatsächlicher Eisenbahn-Verkehr stattfinden, aber zumindest sollten ein bis zwei Gleis-Enden mit Prellbock hinter dem Güterbahnhof verlaufen. Für eine problemlose Installation der Anlage im Schrank sah ich seitlich etwas „Spiel“ vor und kam so auf eine Grundfläche von 75 x 36,5 cm. Für genügende Stabilität erschien mir Kiefer-Sperrholz in 6 mm ausreichend.


Die Gebäude

Durch die relativ kleine Grundfläche war die mögliche Anzahl der Gebäude stark begrenzt. Bei der Auswahl spielte die beabsichtigte Epoche – ca. 1960 bis 1975 – eine Rolle. Ich entschied mich für folgende Bausätze der Firma Faller:

  • „Güterbahnhof“ (Faller B-154) – echte „Eisenbahn-Romantik“ mit Laderampen und Rolltüren. Dieses Modell hatte ich bereits in den 70ern auf meiner alten H0-Anlage. Es war für kurze Zeit als „Klassiker“ erhältlich und ist erfreulicherweise unter der Art.-Nr. 120154 wieder Teil des regulären Faller-Programms.
  • „Shell-Tankstelle“ (Faller B-217) – auch dieses für die 50er bis 70er Jahre typische Modell stand bereits vor ca. 50 Jahren auf meiner Märklin-Anlage, war ebenfalls kurzfristig als „Klassiker“ verfügbar.
  • „Trinkhalle“ (Faller 130462) – immer eine „lebendige“ Örtlichkeit und bei mir eher als Kiosk eingesetzt.
  • „DB-Verwaltungsgebäude“ (Faller 120235) – ein tolles großes Klinker-Gebäude mit zweieinhalb Stockwerken, „serienmäßiger Patina“, Parkplätzen und liebevollen Details. Ohne DB-Schilder ist es sehr vielseitig einsetzbar – bei mir könnte man eher vermuten, es sei … öh … so eine Art „Etablissement“ …

Interessant, diese Gebäude in einer ganz anderen Umgebung zu sehen:

Die „Faller-Klassiker“ wurden mit den schönen alten Packungsmotiven angeboten, in einem der Bausätze lag auch ein DIN A 5-Reprint der Ausgabe 8 vom Dezember 1958 des legendären „Faller Magazins“ bei – keine Frage, eine nette Art, ein so traditionsreiches „Erbe“ angemessen darzustellen!


Der Plan

Soll das Ergebnis gut werden, macht man sich am besten erstmal einen guten Plan! – Ich tat das mit dem guten alten Quark Xpress V 5, irgendwann mal kostenlos über die „Heft-CD“ einer Computerzeitschrift erworben. Das eignet sich besonders gut, weil man bis auf den zehntel Millimeter genau arbeiten kann. Die Firma Faller stellt netterweise Maßskizzen ihrer Gebäude-Bausätze zur Verfügung, für die Autos verwendete ich Maßzeichnungen einiger Pkw-Modelle, Busse für Lkw-Dimensionen.

Hier der erste Plan, bei dem ich noch zwei Abstellgleise am Güterbahnhof vorsah:

Erster Plan des H0-Dioramas
Erster Plan des H0-Dioramas

Und hier der letzte Plan – ich ließ ein Abstellgleis weg, um bedeutend mehr Raum zu gewinnen, schließlich sollten vor dem Güterbahnhof Lkw’s einigermaßen rangieren können! – Für eine „spannendere“ Landschaft sah ich außerdem eine Straßenabzweigung mit abknickender Vorfahrt und einen Tunneleingang vor:

Letzter Plan des H0-Dioramas
Letzter Plan des H0-Dioramas

Über den Plan legte ich ein Raster in Zentimeter-Abständen, das beim Anzeichnen der Straßen, dem Aussägen der Sperrholz-Schichten für die Höhengestaltung usw. die Arbeit enorm erleichterte.


Die Landschaft

Eine Landschaft wird natürlich durch Höhenunterschiede wesentlich spannender. Bei meinem Diorama basieren diese klassisch auf diversen übereinander geleimten Schichten von Sperrholz. Den zunächst sehr stufenartigen Verlauf dieser Schichten verfeinerte ich mit viel „Hydrozell“ Spachtelmasse von Faller. – Klar kann man auch einfach Gips nehmen, aber hinsichtlich Verarbeitungsfähigkeit, Formbarkeit, und Trockenzeit ist „Hydrozell“ einfach bestens. Wo zu große Löcher sind, leimt man einfach im Vorfeld wild ein paar Verschnitt-Stücke Sperrholz ein. Auch beim Einfärben oder Einleimen und Bestreuen macht „Hydrozell“ keinerlei Probleme. – Zum Arbeiten eignen sich Spachtel in mehreren Größen fürs Grobe und Plastikmesser und -spatel fürs Feine sowie ein Gumminapf für die Spachtelmasse gut. Ansonsten: Mut zum Chaos, denn die Natur ist ja auch chaotisch!

 

Das mächtige „Gesetz des Chaos“ gilt auch für den Einsatz des Streumaterials, Gräsern, Büschen: Es wächst, wo es halt hinfällt, und sehr viel mischt sich miteinander. Felsen habe ich durch Einfärben der getrockneten Hydrozell-Spachtelmasse mit Wasserfarben und Deckweiß dargestellt – nicht einfach, hier den wirklich passenden Ton zu finden, der ja in der Natur irgendwo zwischen Schiefergrau und Sandstein-Beige liegen kann …

Auch die Straßen sollten realistisch aussehen. Früher hatte ich sie mal aus grauem Tonpapier gemacht und die Ränder in Streumaterial eingebettet. Aber dabei entstanden Fugen … Hier habe ich mich fürs „Malen“ entschieden. Nach anfänglichen Versuchen mit Wasserfarbe stellte ich fest: zu ungleichmäßig und nicht deckend genug. Auch hier entschied ich mich für ein Produkt von Faller (keine Angst: Ich stehe nicht bei Faller unter Vertrag). Die Straßenfarbe (180506) trifft den Straßen-Farbton sehr schön, der mit dem Trocknen zu einen sehr gleichmäßigen Dunkelgrau aufhellt und es riecht nicht „unangenehm giftig“.

Nach der ersten „Straßen-Malerei“ waren mir aber die Straßen viel zu glatt – wo hat es schon 1960 richtig glatte Straßen gegeben? Also wurden die Straßen mit einer schön rubbeligen Schicht aus Spachtelmasse überzogen und erneut übermalt. So sind jetzt hier und da ein paar „Hubbel“ und Risse in der Straßenoberfläche, gut so! – Im Falle der sich leicht absenkenden bzw. steigenden Straßenstücke habe ich die betreffenden Sperrholz-Stücke mit der Feile und dann mit Schleifpapier vorgeschliffen, die Feinheiten dann mit Spachtelmasse erledigt.

H0 Diorama im Rohbau
Mit der Faller Straßenfarbe stimmte zwar der Farbton, aber die Straßen waren mir für 1960 viel zu glatt und ebenmäßig – also alles noch mal mit einer „rubbeligen“ Schicht Spachtel überzogen und anschließend wieder übermalt.
H0 Diorama im Rohbau
So sieht das schon eher wie eine Straße um 1960 aus.

Auch die Fahrbahnmarkierungen waren in alten Zeiten nicht so breit und dauerhaft wie heutzutage. Dennoch wollte ich darauf für die Kennzeichnung von Fahrbahnrand, Busspur, abknickender Vorfahrt etc. nicht verzichten. Das verwendete Werkzeug kann ich dazu sehr empfehlen: Das Start-Set Straßenmarkierung von NOCH (60740). Es enthält u. a. einen weißen Markierungsstift, mit dem man die Auftragsdicke gut „in der Hand hat“, sowie ein Kurvenlineal, das man immer auch mal anderweitig gut brauchen kann.


Die Ausschmückung

Nichts ist für eine realistische Wirkung im Modellbau wichtiger als eine reichhaltige Ausschmückung. Eine Aufzählung meiner Maßnahmen dazu:

  • Das Faller-Paket „Stadtausschmückung“ (180585). Es enthält schöne alte Telefonzellen, Bänke, Blumenkästen, Briefkästen, Plakatwände, Litfaßsäulen, Papierkörbe, Zigarettenautomaten, Bushaltestellen und mehr – all die Kleinigkeiten, die ein Straßenbild mitprägen.
  • Zahlreiche Beschriftungen, Firmenlogos und Plakatmotive aus dem Web – mit dem o. e. „Quark XPress“ auf den zehntel Millimeter genau skaliert und dann auf selbstklebendem Etikettenpapier ausgedruckt
  • Leitplanken, Begrenzungspfähle und Verkehrszeichen aus entsprechenden Faller-Sets
  • Bäume wie etwa Birken und Tannen, für Büsche und Sträucher Islandmoos in verschiedenen Farbtönen, Blumen-Flocken aus farbigem Schaumstoff
  • Selbstverständlich diverses Faller-Streumaterial wie Blumenwiese, Gras, Feldweg-Sand, Schotter etc.
  • Jede Menge Ladegut, Palettenstapel (auch schön „eingeschmuddelt“) und Hubwagen für den Güterbahnhof
  • Mauerstein-Papier für den Tunneleingang
  • Menschen-Figürchen aller Art wie Passanten, Tankstellen-Mitarbeiter, Ladepersonal etc.
H0-Diorama
Erst durch die Ausschmückung mit vielen kleinen Details wird das Straßenbild „lebendig“: Menschen, Bänke, Blumen, Ladegut oder ein abgestelltes Fahrrad.

Der Hintergrund

Ein guter Hintergrund, der die tatsächliche Landschaft in die Weite fortsetzt, ist für eine wirklichkeitsgetreue Wirkung unverzichtbar. Hierzu gibt es auf zahlreichen Webseiten passende Landschafts-Motive. Solch eine Bilddatei sollte eine möglichst hohe Auflösung besitzen, damit nachher nichts „verpixelt“ wirkt. Eine hohe vier- oder gar fünfstellige Anzahl von Pixeln ist sehr empfehlenswert.

Einen für meinen Zweck idealen Hintergrund fand ich dann auf einer Wikipedia-Seite: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bad_Hindelang_panorama_view_from_south.jpg *.

* Die Adresse ist hier nicht verlinkt. Da sie eine .jpg-Endung wie eine Bilddatei besitzt, würde es sonst Konflikte mit der „Bilder-Slideshow“-Funktionalität auf dieser Webseite geben. Bei Bedarf bitte die Adresse kopieren und in das Adressfeld des Browsers eingeben.

Das mehrfach preisgekrönte Bild stammt von Jürgen Matern. Auf der oben genannten Wikipedia-Seite sind auch die Lizenzrechte einsehbar. Hier ist das Bild in stark verkleinerter Fassung, die größte erhältliche Auflösung beträgt tatsächlich 10.000 Pixel:

Hintergrundbild von Jürgen Matern
Das traumhaft schöne Hintergrundbild von Jürgen Matern hat folgende örtlich wie technisch hochinteressante Beschreibung: „Panoramaansicht des Ostrachtals in der Nähe von Bad Hindelang an einem sonnigen Sommertag. Das Panorama wurde mit einer zylindrischen Projektion erzeugt. Das endgültige Bild hat einen horizontalen Bildwinkel von ca. 180°. Es wurde aus 26 Einzelaufnahmen zusammen gesetzt, die in zwei Reihen aufgenommen wurden.“

 

Ich fertigte mir eine grobe Bildmontage aus der Frontalansicht meiner Diorama-Platte und dem Hintergrund-Bildmotiv an und druckte mir den daraufhin ausgesuchten Bildausschnitt aus. Um solche „Poster-Formate“ mit Überlappung in Teilen auszudrucken, ist ein hilfreiches Tool namens Easy Poster Printer bestens geeignet. Die Teilstücke habe ich zusammengeklebt und diesen Streifen an der Rückwand und den Seitenwänden der Schrank-Etage befestigt. – Alternativ kann man hier natürlich auch auf einen Posterdruck-Anbieter im Web zurückgreifen.


Das Licht

Die Möglichkeit, Abend oder Nacht darzustellen, habe ich bereits früher auf meiner Märklin-Anlage sehr geliebt. – So habe ich auch beim „Diorama“ alle Gebäude mit Beleuchtung versehen. In allen Gebäude-Bausätzen befand sich eine „Lichtmaske“ aus schwarzem Tonpapier, um ein Durchscheinen durch die Wände zu unterdrücken – bis auf die Tankstelle. Also habe ich hier eine Lichtmaske für den hinteren Gebäudeteil selbst angefertigt und zusätzlich eine (hitzefreie) LED-Beleuchtung unter dem Dach im vorderen Teil installiert. – Die beleuchtete Telefonzelle stammt aus dem Hause BRAWA, schön, dass sowas heutzutage dank hitzefreier LED’s möglich ist.

Zusätzlich zu den Hausbeleuchtungen habe ich beim Güterbahnhof eine herrlich „echte“ Gittermast-Leuchte von Viessmann sowie als Straßenbeleuchtung einseitig einige Peitschen-Lampen des gleichen Herstellers montiert. Die Peitschen-Lampen waren mir jedoch bei den zunächst anvisierten 16 Volt Spannung viel zu hell, so dass ich mich für 12 Volt entschied und die Anzahl der Straßenlampen auf drei reduzierte. Die Spannungsversorgung geschieht durch ein kleines Universal-Netzteil und ist über einen Schalter unter der Anlage ein- und auszuschalten.

An Fahrzeugen ist keine Beleuchtung vorhanden, aber zumindest sollte an einem der Güterwagen eine „Schlusslaterne“ glimmen. Die musste ich in dem betreffenden Güterwagen erst einmal wieder instandsetzen, ferner an das Gleisstück eine Stromversorgung anlöten.

Fast wie früher hatte ich dann schließlich ein „munteres Gewirr“ an Kabeln unter der Platte. Um das alles zu fixieren und schließlich zu einem zentralen Ort zu führen, verlängerte oder verkürzte ich ggf. einige der Drähtchen und führte sie zu einem Stromverteiler zusammen, der unsichtbar im Bereich links neben dem Tunneleingang verschraubt ist. Dieser Stromverteiler der Firma Tivendis ist schön kompakt und besitzt 2 x 24 Anschlüsse, die mit sehr soliden Federzugklemmen ausgestattet sind. Er wird zentral vom Netzteil mit Strom versorgt. – Die noch relativ lose baumelnden Kabel der Beleuchtungen fixierte ich dann mit Textilklebeband am Boden der Sperrholz-Grundplatte. Das erleichtert ein eventuelles Herausnehmen des Dioramas aus dem Schrank.

Auf die Idee, über dem Diorama eine Philips Hue-Lampe zu installieren, kam ich erst, nachdem die Anlage bereits im Schrank platziert war: Da der Schrank im Flur in einer Nische steht, fiel nur wenig indirektes Licht darauf: alles ziemlich dunkel … zu schade drum! – So habe ich beschlossen, eine Philips Hue „Lightbar“ fest über dem Diorama anzuschrauben, was mit Hilfe der mitgelieferten variablen Halterung leicht zu bewerkstelligen war. – Das ermöglicht jetzt, eine beliebige Lichtfarbe in jeder Helligkeitsstufe bequem über das Smartphone anzuwählen und so schöne Stimmungen zu erzeugen.

Philips Hue Lightbar über dem Diorama
So unauffällig, dass es schon Mühe macht, sie zu fotografieren: Die fest verschraubte Philips Hue Lightbar über dem Diorama

Die Bahn-Fahrzeuge

Auf dem Abstellgleis am Güterbahnhof sollten natürlich ein paar schöne Güterwagen stehen. In dem Fall dachte ich: „Neu ist teuer …“ und habe über Ebay ein schönes „Konvolut“ an Güterwagen erworben, genug, um sie auch mal austauschen zu können. Für ein realistisches Aussehen wurden die Wagen selbstverständlich erstmal mit schwarzer Wasserfarbe „eingeschmuddelt“. – Ein paar Gleise mussten natürlich auch her, samt Prellbock. Ich habe mich da für ein Angebot an MÄRKLIN K-Gleisen entschieden, die noch realistischer zu verarbeiten sind als die guten alten Metallgleise, die auf einer großen Anlage natürlich mehr echtes altes MÄRKLIN-Feeling aufkommen lassen.

Konvolut Güterwagen
Schönes kleines Konvolut an MÄRKLIN-Güterwagen von Ebay, darunter der herrliche Bordeaux-Transporter und der „Gedeckte“ mit Schlusslaterne. Alles in den alten MÄRKLIN-Kartons, die Erinnerungen an Kinderzeiten wecken.

Die Straßen-Fahrzeuge

Teils stammen die Autos tatsächlich noch von meiner alten H0-Anlage, aber ich habe inzwischen viele dazu erworben, liebevoll gemachte Modelle von Wiking, Brekina, Praliné, herpa, Schuco usw., bevorzugt aus den 50er bis 70er Jahren. Für das Diorama habe ich auch hier ein schönes „Wikinger-Konvolut“ günstig über Ebay erworben.

H0-Diorama
Wie in einem Spielfilm kann man anhand der Autos das Jahr sehr genau datieren: Die „Ente“ hätte so auch schon früher daherschnurren können, aber die Formen von VW T2 und der Mercedes-Benz-Bus 0302 sind neuer, und der Jüngste ist der Opel GT, der erst 1968 die Autowelt begeisterte.

Die Sicherheit

Alle Objekte einschließlich der Häuser sind mit dem Untergrund verleimt, einschließlich der Menschenfiguren, die z. T. sonst auch ja gar nicht stabil stehenblieben. Was nicht verleimt ist, sind zum einen die Fahrzeuge (allein, um sie auch mal versetzen oder austauschen zu können), zum anderen die Gebäudedächer (um ggf. mal eine Birne wechseln zu können).

Die Grundplatte ruht auf einigen, gleichmäßig über die Fläche verteilten und angeleimten Sperrholzlatten mit 6 mm Stärke, um der unter der Anlage befindlichen Verdrahtung ein wenig Freiraum zu geben und Kabelbruch usw. zu verhindern.


Die Abwechslung

Abgesehen von ganz verschiedenen Lichtstimmungen lässt sich jederzeit durch Austausch und Neuplatzierung der Güterwagen und der Automodelle Abwechslung ins Spiel bringen.

An mögliche Erweiterungen habe ich schon mal gedacht, allen voran schöne Leuchtreklamen, die zeitlich passen und bloß nicht zu gleißend hell sind. Auch ein paar weitere gut gemachte Miniaturmenschen oder -tiere könnten gerne noch das Diorama zusätzlich bevölkern! – Mal sehen, was noch kommt …


Musik

Elektronische Musik hat mich fasziniert, spätestens seit ich das erste Mal Tangerine Dream gehört habe. Als ich mir einen Commodore C64 zugelegt hatte (ich liebe ihn), war der „Music Assembler“ vom Dutch USA Team meine Killer-App. Die Sequenzen musste man tatsächlich in hexadezimalen Werten eingeben, aber das Ergebnis war alle Mühen Wert: Der Soundchip des C64, seine Filter und der typisch „plurrende“ 8-bit-Sound sind einfach nur geil!

Hier ist eins der 6 Stücke, die ich für meine selbstprogrammierte C64-Umsetzung des bekannten Würfelspiels „Kniffel“ geschrieben habe:

„Phogue – Kniffel 5“


„Wo die Güte und die Liebe – da ist Gott“ – WAS für ein Satz! Und dabei ist es m. E. herzlich egal, wie man Gott nennt. Das Stück „Ubi caritas“ (das ist auf Lateinisch „Wo die Güte“) beruht auf einem Antiphon, das bereits vor 800 n. Chr. enstanden ist!

Ich hörte „Ubi Caritas“ zuerst in einer Fassung von Liz Story – und mir lief ein Schauer über den Rücken. Liz Story’s Version basiert auf dem Satz von Maurice Duruflé. Aus eben diesem Satz schuf ich meine eigene Version – mit völlig synthetischen Instrumenten aus dem reichhaltigen Fundus von Apple’s Logic Pro X! – kein Sakrileg für mich, denn entscheidend ist, was dabei rauskommt und ob man dabei etwas spürt:

„Phogue – Ubi Caritas“


Am 10. Februar 2020 starb Lyle Mays. Als ich das drei Tage später in einer Radiosendung im Deutschlandfunk hörte, war ich sehr traurig. Lyle Mays war für Jahrzehnte der kongeniale Pianist des Gitarristen Pat Metheny, und ihre Musik bedeutet mir unglaublich viel. Sie ist einer der besten Beweise, dass eine Musik, die so warm klingt, als ob sie direkt aus dem Herzen kommt, durchaus unter ganz starkem Einsatz von Programmierung und Elektronik zustandekommen kann.

Lyle Mays war in dieser Hinsicht ein großer Pionier, er steuerte mit seinem akustischen Flügel gleichzeitig elektronische Klangerzeuger an und entwickelte mit Pat Metheny einen unverwechselbaren, herrlichen Klang.

Die traurige Nachricht noch im Ohr, setzte ich mich nachts an meinen KORG 01/WFD – und ließ es einfach fließen. Ohne mich auch nur ansatzweise mit ihm zu vergleichen zu wollen, machte ich dabei wie in einer Verbeugung vor dem Verstorbenen unwillkürlich etwas, was der Produktionsweise von Lyle Mays nahekommt: Das Ganze ist in einem Take live erstellt (keine Mehrspur-Aufnahme, keinerlei Nachbearbeitung), ich spiele auf dem KORG (der Synthesizer-Sound), steuere aber mit demselben Ton gleichzeitig einen E-Piano-Sound aus Logic Pro X an:

„Phogue – Goodbye Lyle“

PS: Dieses Stück habe ich absichtlich auf „Endlos-Wiedergabe“ gestellt. Wer Schlafstörungen hat, mag das so laufen lassen und sich hinlegen 🙂 …


Ein recht aufwändiges, aber hochinteressantes Projekt war die komplette Umsetzung der 4. Sinfonie von Johannes Brahms in der Fassung für 2 Klaviere – in Garage Band! Da ich froh bin, wenn ich relativ leichte, kurze Notenliteratur von Bach, Mozart oder Debussy einigermaßen flüssig und fehlerfrei spielen kann, war an eine Live-Einspielung nicht zu denken, denn dieser Satz fordert von beiden PianistInnen ALLES!

Also habe ich den gesamten Satz Note für Note in vier Stimmen eingegeben und bin dabei wieder einmal an die Grundlagen der Musik gestoßen: Wo und warum verlangsame ich das Tempo, werde leiser und lauter? Was gehört zusammen? Wo wird gebunden oder eher „staccato“ gespielt?

Brahms habe ich erst relativ spät für mich entdeckt – aber dann! So schön die 4. Sinfonie schon in der Orchesterfassung ist, die Umsetzung für 2 Klaviere hat ihren ganz besonderen Reiz durch die sehr klare räumliche Trennung der (nur) zwei Instrumente, die ich auch in der Abmischung so wiedergeben wollte. Als Soundsampling habe ich mich für den großen Boesendorfer-Flügel entschieden, aus der Sinfonie hört ihr den 2. Satz, der traditionsgemäß ein langsames Tempo hat, hier ein „Andante Moderato“:

„Johannes Brahms – 4. Sinfonie II Andante Moderato
(by the Phogue & Garage Band)“


Und ich ? – 3D-Modellbahn Studio

1:87-Diorama

Hier sind Bilder meines 1:87-Dioramas (Maßstab H0). Auf einer Grundplatte aus Sperrholz in den Maßen 75 x 36,5 cm habe ich in klassischer Bauweise mit Sperrholz, viel Gips, Leim und Streumaterial die Landschaft geformt. Das Ganze habe ich in einem IKEA-Kallax-Hochschrank mit Glastüren platziert. Über dem Diorama ist eine Philips Hue-Leuchte montiert, die jede beliebige Lichtstimmung zaubert – strahlenden Sonnenschein, Gewitterhimmel oder Abenddämmerung.


Mit Fahrzeugen, die in meinem Geburtsjahr 1960 die Straße belebten:


In Sepia-Tönen wirkt das fast noch „echter“:


Und so könnte es am gleichen Ort ca. 1975 ausgesehen haben, die Männlein arbeiten noch immer so fleißig, aber die Autos haben sich geändert …


1:87-Diorama: Das "Making of"

3D-Modellbahn Studio

Hier sind die YouTube-Videos meiner mit „3D-Modellbahn-Studio“ erstellten „virtuellen Modellbahn-Anlagen“. Die Aufnahme erfolgte mit einem Hauppauge HD PVR 2, der eigentlich hauptsächlich für „Game recording“ gedacht ist. Den Schnitt habe ich mit dem einfach-genialen iMovie auf dem Mac erstellt. – Ich empfehle Vollbild-Darstellung und richtig guten Stereo-Sound.


Die erste Anlage spielt in meinem Geburtsjahr 1960 …


Die zweite Anlage spielt im Jahr 1974 und ist der Versuch einer Antwort auf die alte deutsche Frage: „Warum ist es am Rhein so schön?“


Und ich ? – 1:87-Diorama

Über mich

Wer ich bin

Georg M., der Autor dieser Webseite
John Lennon lässt grüßen: In Corona-Zeiten langhaarig wie in den 70ern …

Ich heiße Georg M. (auch als „Phogue“ bekannt) und bin 1960 in Westdeutschland geboren. Nach Schule, Abitur, Zivildienst und einigen beruflichen Umwegen schloss ich eine Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann und Betriebsinformatiker ab und habe dann für Jahrzehnte im Marketing gearbeitet – zunächst in einer klassischen Werbeagentur, dann für lange Zeit in einem mittelständischen Unternehmen mit einem Riesen-Produktportfolio im Bereich Freizeit und Automobil-Technik. Für dieses Unternehmen erstellte ich die ersten Webseiten, anfangs umfasste meine Tätigkeit aber auch die Erstellung von Printmedien aller Art. Im Laufe der Jahre verlagerte sich meine Arbeit mehr und mehr in den Bereich der Web-Content-Pflege in vielen Sprachen. Gerade der Kontakt mit Kollegen aus aller Welt hat mir immer sehr viel Freude gemacht.

Darum eine Webseite über den FIAT 125

FIAT 125 Special (1972) von Georg M. (Deutschland), das Auto seiner Eltern
FIAT 125 Special (1972) von Georg M. (Deutschland), das Auto seiner Eltern

Um das vorwegzunehmen: Ich besitze keinen FIAT 125. Aber, wie in vielen vergleichbaren Fällen sind es vor allem persönliche Erinnerungen, die mich zur Erstellung der „FIAT 125 Seite“ bewogen haben. Meine Eltern besaßen ab 1970 einen FIAT 125 in dunkelgrün, der dann 1973 durch einen FIAT 125 Special der letzten Serie in hellbeige abgelöst wurde. (Danach folgte ein silberner 132er und ein lichtblauer 131 Supermirafiori, mit dem ich selbst dank inzwischen erworbenem Führerschein mit Freude viele Tausend Kilometer zurückgelegt habe, Bilder s. u.) Von damals habe ich einfach noch den schönen Klang der „bella macchina“ im Ohr! – Das bewog mich bereits 1997, eine Webseite über den FIAT 125 zu erstellen – einige der Bilder auf dieser Seite stammen noch aus dieser Zeit.

Und sonst ?

Allem voran: Ich höre und mache leidenschaftlich gerne Musik, spiele hauptsächlich Tasteninstrumente, aber auch Gitarre und alles andere, was ich in die Finger bekomme. Die Bandbreite geht dabei – ganz kurz gesagt – von Bach über Zappa bis Yello.

Ich liebe alte Radios und „Vintage HiFi“, insbesondere auch Tonbandgeräte. Bin zwar kein richtiger Fachmann, aber kann hier und da schon mal einen Riemen oder Kondensatoren austauschen, um die alten Schätzchen wiederzubeleben.

Mein Herz schlägt auch für das Thema Eisenbahn und Modellbau. Ich bin noch im „Dampflok-Zeitalter“ großgeworden und habe mit Freunden 1975 eine Radtour zum Dampflok-Betriebswerk in Rheine unternommen (damals neben Emden das letzte in Westdeutschland). Die mit Liebe ausgebaute eigene Märklin H0-Anlage tauschte ich etwa 1976 gegen einen Verstärker ein.
Mit „3D-Modellbahn Studio“ habe ich ein fantastisches Programm entdeckt, mit dem man eine „virtuelle Modelleisenbahn“ erstellen kann. In den von mir erstellten Anlagen konnte ich meine ganze Detail-Versessenheit voll ausleben. Die ereignisgesteuerte Programmierung eröffnet grenzenlose Möglichkeiten zum vollautomatischen Betrieb!
Da ich heute weder den Platz noch das Geld für eine neue Anlage besitze, habe ich wenigstens mit Hingabe ein „1:87-Diorama“ gebaut, das in einem Schrank installiert ist.

Collagen und Verfremdungen aller Art haben mir schon auf analoge Weise immer sehr viel Spaß gemacht. Nach einigen Produktionen für einen „imaginären Radiosender“ namens „Radio Kreutzphogana“, die in den 70ern und 80ern auf Compact-Cassetten abgespeichert wurden, erstellte ich ebenfalls auf Compact-Casette ein Werk, das ich schlicht „Dadaism“ nannte. Hierbei bediente ich mich zahlreicher „Audio-Schnipsel“ und fügte sie neu zusammen. Diese Technik, bei der es auf gutes Timing ankam, hat mich einige Pause-Tasten meines Recorders gekostet, die schlicht irgendwann zerbrachen.

Hier sind die zwei Teile der Audio-Collage „Es war einmal ein Gaul“. Quelle hierzu war u. a. eine uralte Märchen-Schallplatte aus den späten 50er-Jahren – Achtung, das ist nur was für „stahlharte Nerven“:

„Phogue – Es war einmal ein Gaul Pt. I“

„Phogue – Es war einmal ein Gaul Pt. II“

Die digitalen Möglichkeiten sind natürlich ideal für jede Art von Collage oder Verfremdung, man saut sich nicht mehr die Finger mit Klebstoff ein und zerbricht auch keine Pausentasten. Von Zeit zu Zeit erstelle ich sehr gerne digitale Montagen, Videos oder Animationen. Hier ist eine Animation, mit der ich kürzlich meine lieben Geschwister ein wenig das Fürchten lehrte …


Und ich ? – Musik