Weltweit

Der FIAT 125 …

… wurde – abgesehen von den hier präsentierten italienischen Original-Versionen in zahlreichen Variationen weltweit verkauft – und an den verschiedensten Ecken der Welt gebaut !

Ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit: 125er-Produktionsstätten befanden sich außer in Italien noch in Polen, Jugoslawien, Ägypten, Argentinien, Chile, Marokko und Peru, abgesehen von 125er-Teilen, die auch in den russischen Lada’s und den spanischen SEAT’s (damals noch zum Fiat-Konzern gehörend) eingesetzt wurden.

Lateinamerika

In Argentinien wurde zunächst ab 1969 der FIAT 1600 hergestellt, mit einer Karosserie ähnlich dem Polski-FIAT 125p, jedoch mit dem im Hubraum vergrößertem Motor des FIAT 1500 und einer Leitsung von 88 PS. Der dann ab 1972 in Argentinien montierte FIAT 125 war mit dem italienischen Original nahezu identisch, soweit mir bekannt ist. Es gab auch dort die „normale“ und die „Special“-Version und es wurden die gleichen DOHC-Motoren wie in Italien verwendet.

Die meisten lateinamerikanischen Fahrzeuge stammen aus argentischer Produktion, aber auch in Chile wurden Fahrzeuge mit dem Erscheinungsbild des 1971er 125 Special-Facelifts montiert. Das 71er Facelift für den Special wurde auch in Argentinien übernommen, einzig das FIAT-Emblem in der Mitte des Kühlergrills zeigte bereits die neue Variante aus dem in vier schräggestellte Kästchen gefassten Markennamen.

FIAT 125 Clubtreffen in Argentinien 2001
Die verschiedenen Jahrgänge des FIAT 125 aus argentinischer Produktion: Clubtreffen in Argentinien 2001 (eingesandt von Hernan O.)

Für größere Transportaufgaben fertigte man in Argentinien auch den fünftürigen Kombi „Familiar“ und den Pick-Up „Multicarga“, und es wurde ein schönes Coupé namens „FIAT 125 Sport“ angeboten.

FIAT 125 Sport (1978) von Christian B. (Argentinien)
FIAT 125 Sport (1978) von Christian B. (Argentinien)

Nach der Einstellung des italienischen Originals gab es in Lateinamerika noch mehrere Änderungen im Erscheinungsbild, u. a. Kühlergrill und Stoßstangen in schwarz, Entfall der seitlichen Chrom-Zierleiste. Die letzte Fassung hieß „FIAT 125 Mirafiori“ und besaß große Rechteck-Scheinwerfer wie die 78er Neuauflage des FIAT 131 Mirafiori und geänderte Heckleuchten. Dieses Modell wurde bis 1982 gebaut.

Im Web ist deutlich zu spüren, was für einen Kultstatus der FIAT 125 bis heute in Lateinamerika besitzt. Es gibt eine sehr aktive Clubszene, sowohl in Argentinien als auch in Chile.

Der Polski FIAT 125p aus Polen

Die Produktion des 125p ging auf einen 1965 zwischen FIAT und dem Warschauer FSO-Automobilwerk geschlossenen Vertrag zurück. Die Geschichte von Polski FIAT reichte damals schon über vierzig Jahre zurück, denn das Unternehmen wurde schon 1921 als Vertriebsfirma für FIAT-Fahrzeuge gegründet. Schon 1934 wurden die Typen 508 und 518 in Polen montiert und unter dem Markennamen „Polski FIAT“ verkauft.

Polski FIAT 125p (1970)
Polski FIAT 125p (1970)
Polski FIAT 125p (1970) Armaturenbrett
Polski FIAT 125p (1970) Armaturenbrett

Der Polski FIAT 125p besaß die Karosserie des italienischen Originals, jedoch mit runden Doppelscheinwerfern und den Türgriffen des 1965er FIAT 124. Die seitliche Zierleiste in Höhe der Türgriffe entfiel. Motoren, Mechanik und das Armaturenbrett mit Hupring, Lenkradschaltung und Bandtacho wurden vom FIAT 1300/1500 (Bauzeit: 1961 bis 1968) übernommen. Spätere Versionen haben die Rückleuchten des 1971er 125 Special, die flachen Türgriffe, seitliche Stoßschutzleisten und größere Blinker/Parklichter vorn.

Die Ur-Version des Polski FIAT 125p war bis 1975 in diesen zwei Leistungsstufen erhältlich:

Modell 125p / 1300 125p / 1500
Hubraum cm3 1295 1481
Leistung PS bei U/min 54 bei 5400 69 bei 5300
Drehmoment Nm bei U/min 95 bei 3200 111 bei 3200
Verdichtung 9 : 1 9 : 1
Vorwärtsgänge 4 4
Beschleunigung 0 – 100 km/h 22 17
Höchstgeschwindigkeit km/h 140 145

Die späteren Versionen sind etwas stärker, basieren jedoch alle auf den OHV-Motoren des FIAT 1300/1500. Nur die für Sporteinsätze gebauten Modelle „Monte Carlo“ und „Akropolis“ besaßen Motoren mit zwei obenliegenden Nockenwellen mit 1,6 bzw. 1,8 Liter Hubraum und 98 bzw. 105 PS.

Die Fertigung des FIAT 125p begann bereits im November 1967 – im selben Jahr kam auch das italienische Original heraus – und endete erst 24 Jahre später in 1991, 19 Jahre nach der Produktionseinstellung des Turiner FIAT 125.

Gebaut wurden vom 125p insgesamt 1.222.887 Stück, darunter zahlreiche Variationen – vom Kombi über den Pickup sogar bis zum sechstürigen Cabriolet!

In Zusammenarbeit mit der polnischen FSO wurde in Jugoslawien der Zastava 125 PZ gefertigt, dieses Fahrzeug basierte auf dem Fahrgestell des Zastava 1300 und war ansonsten weitgehend mit dem polnischen 125p identisch.

Der FIAT 125 T in Neuseeland …

… war definitiv das „heißeste Eisen“, das je unter dem Namen FIAT 125 verkauft wurde: Die 100 bis 200 rechtsgelenkten Autos wurden von dem Distributor „Torino Motors“ exklusiv für den neuseeländischen Markt „completely knocked-down“ importiert und zusammengebaut: Alle waren knallgelb lackiert und mit einer schwarzen Heckblende versehen, tiefergelegt, härter gefedert und mit Accessoires wie Magnesium-Felgen, Sportlenkrad und Schalensitzen ausgestattet. Und der Motor: Mit einer höhere Verdichtung und anderen Vergasern leistete er bei unverändert 1,6 Litern Hubraum ganze 125 PS! Wie die Normal-Ausführung des FIAT 125 besaß das „T-Modell“ ein Vierganggetriebe.

FIAT 125 T (Neuseeland)
FIAT 125 T (Neuseeland)

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