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Über der Alpenkette türmen sich Wolken zuhauf und beuteln unsere zweistrahlige Caravelle, daß selbst die lufterprobten Stewardessen wie verschüchterte Hühnchen angeschnallt in ihrer Ecke sitzen. Wenn ein Auto so stoßen würde, bekäme es einen ganzen Sack voll Minuspunkte … nicht aber das Auto, in dem ich ein paar Stunden später sitze. Die ‚Holperwolken‘ ersetzt ein Ochsenpfad, und statt im Flugzeug sitze ich im neuesten Auto aus Turin: im Fiat 125. Kein Stoßen, kein Nicken, sondern ein beinahe sanftes Gleiten, und daher ist meine erste Feststellung, daß der neue Turiner von Bug bis Heck auf Komfort eingestellt ist.

Natürlich schätze ich Komfort, und doch bin ich nicht ganz glücklich über die Mittel, die dazu beitragen. Denn ich hatte es als selbstverständlich angesehen, daß der Fiat 125 die spiralgefederte Achse des 124 bekommen würde, aber der erste Blick auf das neue Auto zeigte mir gleich die langen Längsblattfedern an der Hinterachse.

„Das ist aber was ganz Feines“, versuchten mich die Fiat-lngenieure zu trösten, „es ist die Hinterachse vom Dino!“ Ich krieche unter das Auto und stelle fest, daß die Achse tatsächlich nicht von den Federn allein, sondern noch von Längslenkern geführt wird, was meine Enttäuschung merklich dämpft. Im Gegensatz zum sportlichen Dino hat allerdings die Limousine hinten nur je einen Dämpfer statt deren zwei beim Sportwagen.

Der Blick unter die Motorhaube ist wesentlich erfreulicher, denn er ruht auf einem feinen Doppelnockenwellen-Motor mit Zahnriemen-Antrieb à la Glas. Konstruktiv entspricht dieser Motor dem des Fiat-124-Sportwagens, und da er in einer Limousine steckt, taucht natürlich automatisch der Vergleich zur Alfa Giulia auf, die damit eine sehr starke Konkurrenz im eigenen Lande bekommt.


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