Das Konzept

Der FIAT 125, erschienen 1967, war ein wahrer „Wolf im Schafspelz“.

Während sich der 1965 erschienene FIAT 124 in der unteren Mittelklasse zu einer ernsthaften Konkurrenz für Opel Kadett, VW 1600 und Ford 12m mauserte, war der deutlich stärker motorisierte und vergleichsweise luxuriös ausgestattete 125 FIAT’s direkte Antwort auf die sportlich-kompakten Modelle von BMW und Alfa Romeo.

Die Karosserie basierte auf der des 1965 erschienenen Erfolgsmodells 124, war jedoch gute 18 cm länger, wobei 8,5 cm dem Radstand zugute kamen. Die Bodenplattform des FIAT 124 war eine Neukonstruktion mit hinteren Schraubenfedern, für den 125 verwendete man weitgehend die existierende Bodengruppe des von 1961 stammenden FIAT 1500, er besaß wie dieser eine blattgefederte Hinterachse.

Leiter der Konstruktionsabteilung war Dante Giacosa, der bereits 1926 bei FIAT begann und dort gut ein halbes Jahrhundert Automobilgeschichte schrieb. Er ist bereits der „technische Vater“ des ersten 500ers von 1936 („Topolino“). Zu Ende seiner Tätigkeit bringt er FIAT mit dem 128 erfolgreich in die Aera des Frontantriebs, dessen Zuverlässigkeit und Vorteile er schon 1964 mit der zukunftsweisenden Autobianchi Primula unter Beweis gestelt hatte.

Zusammen mit dem genialen Motorkonstrukteur Aurelio Lampredi stellte Giacosa mit dem FIAT 125 ein echtes italienisches Charakterstück auf die Räder, das geschickt in eine wachsende Marktlücke platziert wurde.

Bei der Namensgebung für das neue Auto setzte man das fort, was man ein Jahr zuvor mit dem FIAT 124 begonnen hatte: Man verwendete schlicht die werksinterne Baumuster-Nummer, wie auch später beim 126, 127, 128, 130, 131, 132 und 133 (Erst mit dem Fiorino und dem Ritmo ging man 1977/78 zu namentlichen Bezeichnungen über.).

Viel Motorleistung und viel Platz für fünf bei kompakten Außenmaßen, eine reichhaltige serienmäßige Ausstattung und ein günstiger Preis – das Gesamtkonzept des FIAT 125 fand Beachtung auf dem Markt. Und bei den Fachjournalisten: Bei der Wahl zum „Auto des Jahres“ 1967 erreichte der FIAT 125 den zweiten Platz – hinter dem revolutionären NSU Ro 80 und vor dem Simca 1100.


FIAT 125: Die Kraft